Rückenwind für den Radverkehr
Seit 2001 ist die Zahl der in Bad Tölz zugelassenen Kfz um 43 % auf heute 15.175 gestiegen und das bei gut 19.000 Einwohnern. Unabhängig von den Fragen des Klimaschutzes zeigt diese Zahl, dass die Straßen diese Menge an Fahrzeugen immer weniger bewältigen werden. Aus diesem Grund sollte es das Ziel von uns allen sein, möglichst viel zu Radeln und zu Fuß zu gehen. Inzwischen ist auch das E-Bike in der Breite der Tölzer Bevölkerung angekommen, so dass trotz unserer Topographie nicht jede Fahrt zur sportlichen Herausforderung werden muss.
Deshalb erarbeitet Bad Tölz zurzeit ein umfangreiches Alltagsradwegekonzept. Dieses wird mit den Planungen des Landkreises zu den überörtlichen Radwegen verknüpft. So ein planvolles, vernetztes Vorgehen ist sinnvoll, aber es braucht seine Zeit.
Unser Bürgermeister will das Thema aber zügiger voranbringen. Deshalb hat er einige Maßnahmen schon vor Abschluss des größeren Konzepts angepackt. Hier geht es vor allem um innerörtliche Verbindungen, die weniger der Freizeit, als schlicht dem Transport dienen. Die Radachse von der Flinthöhe in die Innenstadt und die Radachse von der Karwendelsiedlung zum Isarkai waren die ersten Projekte.
Aufgrund unserer Topografie und Enge in der Altstadt haben wir weniger Potential für den Bau neuer Radwege, als dies in anderen Orten der Fall ist. Deshalb bedarf es kreativer Ideen und vieler Einzelmaßnahmen. Hierbei steht dem Bürgermeister neben der Verwaltung auch die Verkehrskommission beratend zur Seite, in welcher die CSU durch René Mühlberger und Matthias Winter vertreten ist.
Dabei ist klar, dass man nicht mit einem großen Schwung alles lösen können wird. Vielmehr muss es einen permanenten Opitimierungsprozess geben. Zur Verdeutlichung der Vielfalt der Maßnahmen wollen wir hier die Einzelmaßnahmen auf der Radachse von der Flinthöhe zur Marktstraße auflisten:
Der Gehweg von der Umgehungsstraße bis zum Ellbach wurde für Fahrradfahrer freigegeben. Diese neue Regelung wurde auch schon beschildert.
An der Kolpingstraße wurde die Fahrradquerung beschildert. Hier wurde auch bereits eine Bodenmarkierung angebracht, welche die Autofahrer auf kreuzende Radfahrer und Fußgänger hinweist (eine sogenannte Rad- und Fußgängerfurtmarkierung). Diese Bodenmarkierung wird auch an der Kolpingstraße angebracht.
Bodenmarkierungen zeigen den Weg an Abzweigungen, beispielsweise über den Ellbachsteg.
Neue Schilder werden angebracht, um innerstädtische und überörtliche Ziele anzuzeigen.
Aber es kommen auch bauliche Maßnahmen dazu. An der Fahrradachse zur Karwendelsiedlung erinnert die Bodenbeschaffenheit an einigen Stellen eher an einen Trampelpfad, als an einen Radweg. Dort wird in diesem Jahr der Bodenbelang noch ertüchtigt.
Im Rahmen des Alltagsradwegekonzepts werden 272 neue Zielwegweiser angebracht. Das sind die Wegweiser, auf welchen ein konkretes Ziel bezeichnet ist (z.B. Bahnhof) und 167 Zwischenwegweiser, welche den Verlauf des Fahrradweges kennzeichnen. An 7 Stellen wurden sogenannte Rad- und Fußgängerfurtmarkierungen angeordnet, durch die Autofahrer im Bereich von Einmündungen auf die Radfahrer und Fußgänger aufmerksam gemacht werden. Zusätzlich werden in einem ersten Schritt 31 Bodenmarkierungen aufgebracht, um den Verlauf der Radwege zu kennzeichnen.
Damit sind wir natürlich noch nicht am Ziel, aber es ist sicher ein weiterer Baustein für die fahrradfreundliche Stadt Bad Tölz. Sobald es das Infektionsgeschehen erlaubt und es rechtlich wieder zulässig ist, wird die Stadt mit unserem Bürgermeister öffentliche Beradelungen durchführen, bei welchen jeder seine Verbesserungsvorschläge einbringen kann. So wollen wir es schaffen, möglichst vielen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.