Bericht über das Werkstattgespräch bei Taxi Much

Was für ein Setting! Eine eher kühle Werkshalle in der Werkzeuge an der Wand verteilt hängen und die Hebebühnen im Boden versenkt sind - soweit eine Werkstatt. Linkerhand stehen drei 4 m hohe Palmen und wirken surreal an diesem Januar Abend. Mittendrin stehen Bierbänke mit Hussen und Blumenschmuck, ein Rednerpult auf einer Hebevorrichtung und eine ganze Reihe von Oldtimermodellen in Seifenkistengröße garnieren das Ganze zusammen mit einem Kickertisch, der zu späterer Stunde noch rege Verwendung finden wird.

Familie Much hat sich mit ihren Mitarbeitern alle Mühe gegeben um eine passende Atmosphäre zu zaubern. Ein Buffet mit Schweinsbraten und Leberkäse, eine große Leinwand, auf der zu Beginn der Trailer von “Gemeinsam Tölz gestalten” abläuft. Michael Much verteilt selbst das gezapfte Fassbier und die Gäste sind schnell so in die ersten Gespräche vertieft, dass Ingo Mehner Probleme hat, sie zum Buffet und dann zu Tisch zu bitten.

Zu Beginn begrüßt Michael Much die Gäste und freut sich über den regen Zuspruch. Ganz nebenbei fällt die Anmerkung, dass die Firma einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde als ältestes Taxiunternehmen der Welt bekommt! Die CSU und Ingo Mehner dürfen zu Gast sein bei einer traditionellen Tölzer Unternehmerfamilie, die Verantwortung übernimmt für die Firma und die Mitarbeiter. Und um genau solche Unternehmen sollte es an diesem Abend gehen.

Ingo Mehner begann seine Einführung mit dem Thema Tourismus. Hier stecken wir mitten in der Transformation vom Kur- zum Tourismusstandort. Ein künftiges Tourismuskonzept muss die individuellen Stärken der Stadt herausarbeiten, um authentisch und passend zu sein.

Die Überleitung zur allgemeinen Wirtschaftsstandortdiskussion fand Ingo Mehner mit dem Schlagwort “Tourismuswerbung ist auch immer Standortmarketing”. Wenn sich Tölz nur als “ruhiger Kurort” darstellt, wird dies für junge IT-Unternehmen nur bedingt attraktiv klingen.

Und hier steht für Ingo Mehner fest: wir brauchen neue und innovative Arbeitsplätze, die auch Lebensqualität bieten. Dafür müssen neue Trends in der Arbeitswelt aufgegriffen und innerstädtische Flächen passend entwickelt werden. Dabei muss das Augenmerk darauf gelegt werden, Arbeits- und Wohnort zusammen zu bringen und keine zubetonierten Gewerbegebiete zu schaffen. Vielmehr können in Tölz urbane Trends wie “urban gardening” viel authentischer gelebt werden. Hier ist die Natur ja genau vor der Haustür!

Weil Ingo Mehner nicht gern über Menschen, sondern lieber mit ihnen spricht, hatte er Herrn Dr. Wehrmann, den Gesellschafter und Geschäftsführer der Eigentümergesellschaft des Moralt-Geländes eingeladen. Herr Dr. Wehrmann bekannte sich auf die Fragen von Ingo Mehner klar zu einem gewerblichen Nutzungswunsch des Areals. Dabei will er die wichtigsten Bauwerke des Areals erhalten und versuchen für sie eine passende, zeitgemäße Nutzung zu finden. Die Zusammenarbeit mit der Stadt in jedem Prozessabschnitt ist ihm dabei wichtig: ganz klar ein positives Signal in Richtung Zukunft des Moraltgeländes! Mehner und Wehrmann ist beiden wichtig, dort nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen und nicht nur mit “Flächenfressern” für eine schnelle Vermietung zu sorgen. Vorstellbar wäre eine attraktive Mischung aus Maschinenbauern, holzverarbeitenden Betrieben, IT- Unternehmen und anderen technischen Berufen verbunden mit kreativen, wie Architekten, Werbeagenturen und Start-ups. Das Ganze mit attraktiven Freiflächen und ansprechender Gastronomie.

In der weiteren Diskussion kamen auch noch andere Gäste, Kandidaten und Unternehmer zu Wort, die ihre Anliegen für Tölz formulierten. Beispielhaft sei Frau Würmseer-Schöfmann genannt, die eine starke Botschaft für ein neues, größeres Hotel in Bad Tölz hatte: Busreisende müssten regelmäßig am Tegernsee untergebracht werden, weil kein Haus bereit sei bzw. die Möglichkeit habe, 40 Gäste oder mehr zu beherbergen. Dies müsse dringend geändert werden.

Es folgte der gemütliche Teil das Abends. Die Gäste fanden sich in wechselnden Gruppen zusammen und tauschten sich aus, bis zu später Stunde - und nach vielen intensiven Kickerrunden - der letzte Gast verabschiedet wurde. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die Familie Much für Ihre Gastfreundschaft!