Stadtgespräch im Badeteil - vom Kurhaus bis zum Kindergarten
Treffpunkt war am Kurhaus, dem “Herzen des Badeteils”. Es kamen - trotz kalten Wetters - eine große Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger, um sich über die aktuellen Themen dieses Stadtteils zu informieren. Und an Themen mangelte es nicht.
Eines der größten Projekte betrifft das Kurhaus selbst: hier plant die Stadt derzeit einen Erweiterungsbau in den linkerhand gelegenen Hügel hinein, um den sehr sanierungsbedürftigen kleinen Kursaal zu ersetzen und die bestehenden Defizite am Kurhaus selbst zu beheben. Auch der Parkraum würde durch eine Tiefgarage unter der Türkwiese erweitert werden. Ob die Baumaßnahme jedoch wie geplant umgesetzt werden kann, hängt noch von einigen Finanzierungsfragen und steuerlichen Bewertungen ab, so dass derzeit noch kein endgültiger Beschluss vorliegt.
Die Frage, was im Anschluss mit dem frei werdenden kleinen Kursaal geschehen könne, ließ Bürgermeister Mehner noch offen. Derzeit sei es für eine konkrete Planung noch zu früh, da zunächst die Entscheidungen am Kurhaus getroffen und umgesetzt werden müssten, bevor der kleinere Saal wirklich frei würde. Bereits jetzt angestellte Planungen wären bis zu diesem Zeitpunkt sicher überholt.
Vom Kurhaus ging es zunächst das kurze Stück bis zum Kneipp-Garten. Zu diesem räumte Bürgermeister Mehner ein, dass er zunächst nicht so ganz von dessen Notwendigkeit überzeugt gewesen sei. Inzwischen sei er aber wirklich begeistert davon, wieviele Gruppen von Menschen dieses Angebot nutzen würden.
Die Belebung des Kurparks passe auch sehr gut zum Konzept der “Bespielbaren Stadt”. Das Ziel der Stadt sei es gewesen, Räume, wie etwa den Kurpark, mehr mit Leben zu füllen und erlebbarer zu machen. Dies sei gut gelungen und das Leben in den Parks und Grünflächen habe sich wahrnehmbar verändert.
Am Vichyplatz wurden insbesondere Veranstaltungen, wie ein möglicher Wochenmarkt oder auch das Tölzer Bierfestival diskutiert und stießen auf große Zustimmung.
Nach einem weiteren Stopp am Max-Höfler-Platz zog die Gruppe weiter zum Bauplatz für die neuen Kindertagesstätte mit vier Kindergarten- und drei Krippengruppen. Der Bürgermeister erläuterte die Standortauswahl und die Gründe für den steigenden Bedarf an Kinderbetreuung. Dieser begründet sich zum einen mit den gestiegenen Betreuungswünschen der Eltern, zum anderen aber auch mit der erheblich gestiegenen Anzahl von Kindern, die besondere Förderbedarfe haben und deswegen intensiver betreut werden müssen.
Den Abschluss fand die Runde am derzeit noch unbebauten Grundstück am Gabriel-von-Seidl-Weg. Bürgermeister Mehner teilte mit, dass hier Wohnbebauung geplant sei. Wer dies realisieren würde - die Stadt selbst, oder ein Dritter - ließ er noch offen. Die Stadt Bad Tölz habe einen großen Wohnungsbestand von über 300 Wohnungen. Aber auch Genossenschaften schaffen einen sehr wertvollen Beitrag zum Tölzer Wohnungsmarkt. Auch das derzeit leer stehende Asylbewerberheim, das als solches nicht genutzt werden darf, kam zur Sprache. Die Stadt war von Beginn an der Ansicht, dass sich die Stelle nicht für eine so intensive Nutzung mit Asylbewerbern eignet und dies rechtlich auch nicht möglich sei. Der Freistaat muss sich jetzt für eine andere Nutzung entscheiden. Hierzu ist die Stadt im Austausch mit dem Landratsamt und wird dieses auch unterstützen, wenn eine andere, sinnvolle Nutzung gefunden wird.