Stadtpolitik im Ausnahmemodus

2021 hat begonnen und wir alle hatten auf ein wenig mehr Normalität im neuen Jahr gehofft. Stattdessen - ein neuer Lockdown und wieder sind alle Schüler zuhause und die Geschäfte weitgehend geschlossen.

Die Stadtpolitik muss trotzdem weiterarbeiten. Aber das kostet auch in der Stadt ungleich viel mehr Kraft - so wie das auch für viele andere Lebensbereiche - Schule, Pendeln, Kunst, und viele weitere mehr - gilt. Ein Beispiel: die 5 Hütten, die für ein paar wenige Tage in der Marktstraße standen, haben einen schöne Stimmung geschaffen. Aber ihre Ermöglichung hat deutlich mehr Arbeit und Anstrengung gekostet als die Organisation des ganzen regulären Christkindlmarktes über den gesamten Advent hinweg.

Die Aufnahme aus dem Dezember trifft die jetztige Gefühlslage ganz gut…

Die Aufnahme aus dem Dezember trifft die jetztige Gefühlslage ganz gut…

Trotzdem sind ein paar Projekte gut vom Fleck gekommen: Auf der Zwickerwiese gibt es nun endlich den lang ersehnten Bebauungsplan. Damit ist die Grundlage geschaffen für 38 neue Einheiten, in denen hoffentlich viele Familien ein Zuhause finden.

Es klappen auch einige Dinge, die lange schwer lösbar schienen. Wir haben es geschafft, mit dem Landkreis eine Vereinbarung zu schließen, nach der das gesamte Areal Jahnschule mit neuem Kindergarten und Dreifachturnhalle an die Nahwärme aus dem Heizwerk an der Realschule angeschlossen werden. Das ist nicht nur ein großer Kosteneinsparfaktor, sondern auch genau der richtig Weg, wenn wir versuchen wollen, die CO2 Bilanz für Tölz zu verbessern. Näheres lesen Sie hier.

Blick vom Heizwerk

Blick vom Heizwerk

Und noch eine gute Nachricht gibt es beim Thema Verkehr: Greiling hat Ende 2020 beschlossen, die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss “Nordspange” zurückzunehmen. Damit ist der Weg frei für einen Baubeginn in 2022 nach Aussage des Straßenbauamts Weilheim. Dann muss sich Tölz zwar auf massive Einschränkungen für ca. 2 Jahre einstellen, aber immerhin besteht danach eine Perspektive auf nachhaltige Verbesserungen.

Schauen wir ein wenig voraus: Demnächst steht die Aufstellung des neuen Haushalts 2021 bevor und es ist wohl wenig überraschend, wenn ich sage, dass die Spielräume darin nicht größer werden. Corona fordert nicht nur von Unternehmern und Arbeitnehmern seinen Tribut, sondern auch von den öffentlichen Haushalten. Trotzdem werden wir wichtige Projekte zu Ende bringen.

Wichtig ist mir, nicht nur auf die großen Investitionen zu schauen, sondern auch die vielen kleinen Themen des Alltags nicht aus den Augen zu verlieren. 2 Bänke in der Marktstraße oder auch die Graffittiwand unter der Isarbrücke haben gezeigt, wie viel positive Resonanz mit wenig Mitteln möglich ist. Trotz oder nach Corona müssen wir wieder mehr Leben in die Stadt bekommen und miteinander in Kontakt bleiben. Das fehlt momentan am meisten. Daran arbeiten wir - und wir freuen uns über jede Initiative von Ihnen, die hier helfen kann!